Fabian Tode zu Gast bei Michel Birnbacher
schichtmeister
25.04.2025 57 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode des Leica-Enthusiast-Podcasts spricht Michel Birnbacher mit Fabian Tode über seine vielfältige Beziehung zur Fotografie, die von seinen Anfängen in der analogen Fotografie über seine Zeit im Bundestag bis hin zu seiner Leidenschaft für Street-Fotografie reicht. Fabian teilt persönliche Geschichten über seine Kameras, die Entwicklung seiner fotografischen Technik und seine Entscheidung, zu Leica zu wechseln. Die Diskussion umfasst auch die Herausforderungen und Freuden der digitalen Fotografie sowie die Bedeutung von menschlichen Interaktionen in seinen Bildern. In dieser Episode spricht Fabian Tode über seine Erfahrungen und Ansichten zur Street Photography in Berlin. Er reflektiert über die Einsamkeit in der Stadt, die Bedeutung des stillen Beobachtens und die Balance zwischen Zufall und Planung in der Fotografie. Zudem teilt er seine Gedanken zur Technik, zur Auswahl der besten Bilder und zur Entwicklung der Fotografie im digitalen Zeitalter. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Fotografie und den Wünschen an zukünftige Kameramodelle.
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Shownotes — Leica Enthusiast Podcast mit Fabian Tode
Fabian Tode, Jahrgang 1985, wuchs im Ruhrgebiet buchstäblich zwischen Kamerakoffern auf: Sein Vater hortete hunderte analoger Apparate, die beide erst Jahrzehnte später gemeinsam auf einem staubigen Dachboden wiederentdeckten. Diese biografische Prägung und die frühen Urlaubsexperimente mit Vaters Olympus legten den Grundstein für Fabians Liebe zur Fotografie, auch wenn er zunächst verschiedenste digitale Systeme durchprobierte – von Nikon bis Fuji.
Im Gespräch erzählt Fabian, wie ihn ein Job als Pressereferent im Deutschen Bundestag während der letzten Corona-Winter fotografisch formte: Mit den Parlamentsgebäuden fast für sich allein streifte er nach Feierabend durch gläserne Kuppeln, leere Gänge und endlose Hallen – ein „El Dorado mit der Kamera“, das seine Leidenschaft für Architektur- und Available-Light-Bilder befeuerte.
Heute lebt der 39-Jährige in Berlin-Prenzlauer Berg und hat seine Ausrüstung radikal reduziert. Nach Jahren der „überladenen Rucksack-Ära“ entschied er sich bewusst für das Messsuchersystem und fotografiert nun meist mit einer Leica M10 R und nur einem Objektiv – zu 70 % dem 35 mm Summicron, gelegentlich dem 50 mm Voigtländer Nokton 1.2. Ein Foto-Tag beginnt damit, dass er sich selbst auf genau eine Brennweite festlegt; die zweite bleibt zu Hause, um den Blick zu fokussieren und Entscheidungsstress zu vermeiden.
Fabian versteht sich als „teilnehmender Beobachter“ der Stadt. Seine Street- beziehungsweise „urbane“ Fotografie zeigt oft nur eine einzelne, kleingewordene Figur vor monumentaler Kulisse – ein visueller Kommentar zur Einsamkeit im Großstadttrubel. Menschen werden respektvoll von hinten oder silhouettiert abgebildet; voyeuristische Situationen meidet er konsequent. Planung spielt nur eine Nebenrolle: Er kennt zwar seine Lieblingsspots rund um Bundestag, Oberbaumbrücke und Hackeschen Markt, verlässt sich aber bewusst auf Zufälle und das „Glück des Augenblicks“.
Technisch nutzt Fabian die Möglichkeiten der Digitalkameras pragmatisch: ISO-Automatik, Mindestverschlusszeiten und Focus-Peaking bei Offenblende sind erlaubt, Dogmen interessieren ihn nicht. Wichtig ist ihm dagegen das abendliche Ritual, die SD-Karte auszulesen, rigoros auszusortieren und nur wenige starke Bilder zu behalten. Über KI-gestützte Kamerafunktionen bleibt er gelassen: Für seine Fotografie brauche er keine Algorithmen im Body – die Leica solle „einfach bleiben“.
Ein bewegender Moment, den er schildert, ist die Geburt seiner Tochter: Das allererste Foto im Kreißsaal entstand selbstverständlich mit der Leica – ein Symbol dafür, wie sehr die Kamera inzwischen Teil seines Alltags ist, obwohl er für schnelle Familienschnappschüsse weiterhin auf das iPhone setzt. Seine Bildsprache ist überwiegend farbig, doch an wolkenlosen Tagen stellt er die M bewusst auf JPEG-Monochrom, inspiriert von Street-Größe Alan Schaller, um Licht und Schatten in grafische Kompositionen zu übersetzen.
Auch das Thema Archivierung kam zur Sprache: Alte Klassenfahrt-Festplatten und vergessene Speichermedien mahnen ihn, Digitalfotos rechtzeitig zu sichern – eine Lehre aus frühen Pixel-Experimenten mit Siemens-Aufsteckkamera und Coolpix-Ära.
Zum Schluss diskutieren Gastgeber Michel Birnbacher und Fabian die Zukunft der M-Serie. Fabian würde sich höchstens längere Akkulaufzeiten und schnellere Konnektivität wünschen, nicht aber Autofokus oder eingebauten Blitz – sonst ginge der Charakter des Systems verloren. Sein Fazit: Weniger Technik bedeutet auch weniger Sorgen und mehr Raum für Bilder. Die Leica sei deshalb weniger Statussymbol als „Ruhepol“ in der reizüberfluteten Stadt.
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